News
Zweimal Medaille bei Deutscher Jugendmeisterschaft knapp verpasst
24.06.2019Bronze in einem Wimpernschlag-Finale nur knapp verpasst. Am Ende war die Bilanz zweimal ein vierter Platz für Paul Knahn, Ruderer der Rudergesellschaft Marktheidenfeld (RGM) bei den Deutschen Jugendmeisterschaften. Dennoch zählt er mit seinem Schweinfurter Ruderkamerad Friedrich Remelé zu den besten Junioren-Ruderern Deutschlands.
Die Deutschen Jahrgangsmeisterschaften in Brandenburg auf dem Beetzsee waren der lang ersehnte Saisonhöhepunkt, auf den die Beiden zielgerichtet hintrainiert hatten. An den Start ging es in ihrer Paradebootsklasse dem „Leichtgewicht Junioren Zweier ohne Steuermann“ und zusätzlich im „Leichtgewicht Junioren Achter“ - beide Male in der Altersklasse U19. Zuvor hatte man über 1.000 km gemeinsam im Boot zurückgelegt, über 16.000 Minuten Training hinter sich gebracht und verschiedene internationale Juniorenregatten zur Vorbereitung absolviert. Ihr großes Ziel war eine Medaille auf der „Deutschen“ zu erringen, was die Ergebnisse der vorangegangenen Regatten mit Platz 3 in München, Platz 5 in Köln und zuletzt einem knappen Platz 3 in Hamburg durchaus als realistisch erscheinen ließ.
Los ging das Saisonfinale am vergangenen Donnerstag mit den ersten Vorläufen. Gemeldet waren 12 Boote aus ganz Deutschland. In zwei Vorläufen ging es darum, wer sich über den jeweiligen Sieg im Lauf direkt für das große Finale am Sonntag qualifiziert. Das Losglück wollte es, dass Knahn/Remelé gleich die beiden Gold-Anwärter aus Weser und Lübeck und somit den schwersten der beiden Vorläufe zugelost bekamen. Auch zeigten sich direkt nach dem Start Abstimmungsschwierigkeiten und so kam das junge Team nicht über einen 5. Platz im Vorlauf hinaus. Ein denkbar ungünstiger Start in das Meisterschaftswochenende. Lübeck gewann, der Rest des Feldes musste in den sogenannten „Hoffnungslauf“ am Freitag.
Nach einer genauen Analyse des Rennens zusammen mit ihren Trainern Thomas Zaiser und Dominik Blattert wurde nachjustiert, um sich dann am Freitag für den Finaleinzug zu qualifizieren. Die Aufgabe hier: Platz eins oder zwei im jeweiligen Hoffnungslauf, um unter die ersten 6 zu kommen und den Kampf um die Medaillen fortsetzen zu können. Die Beiden setzten die Vorgabe perfekt um und erruderten sich einen souveränen 2. Platz. Damit war der Platz im großen Finale am Sonntag perfekt. Von der anfänglichen Unsicherheit war nichts mehr geblieben.
Wissend, sich nun unter den schnellsten sechs Zweiern in ganz Deutschland zu befinden, ging es nun in den Kampf um die begehrten Medaillen über 2.000 Meter. Nach den bisherigen Ergebnissen war damit zu rechnen, dass Gold und Silber unter den starken Booten aus Weser und Lübeck verteilt werden würde. Doch was Bronze anging, war alles offen. Neben Marktheidenfeld/Schweinfurt erhoben auch Berlin/Wannsee, Köln/Leverkusen und Ludwigshafen Anspruch auf die Medaille, alle Mannschaften annähernd gleichschnell. Bereits kurz nach dem Start war klar, das Boot aus Ludwigshafen ist nach einem verpatzten Start raus aus dem Medaillenkampf. Aber auch Knahn/Remelé kamen nicht gut ins Rennen und verloren auf der ersten Streckenhälfte über 2,5 Bootslängen an Berlin und Köln. Wie bereits in vergangenen Rennen in dieser Saison zeigten sie ihre Stärke auf den zweiten 1000m und kämpften sich zurück in das Verfolgerfeld. Auf den letzten 500m zündeten sie dann ein wahres Feuerwerk. Mit über 40 Ruderschlägen pro Minute machten sie schnell viele Meter gut. Sie überholten den Kölner Zweier und griffen das Boot aus Berlin an. Am Ende fehlten nur 0,8 Sekunden auf Bronze und das fränkische Duo musste sich mit dem bitteren 4. Platz begnügen. Auch wenn es eine bärenstarke Leistung war, so war das Ergebnis unglaublich schmerzhaft.
Doch viel Zeit zum Trauern blieb nicht. Zwei Stunden später ging es dann nochmal im Achter gegen fünf weitere Teams über die gleiche Distanz. Diesmal zusammen mit den noch im Finale zuvor konkurrierenden Booten Berlin/Wannsee, Ludwigshafen und Aschaffenburg/München wollte man alles in die Waagschale schmeißen, um sich doch noch eine der begehrten Medaillen umhängen zu können. Nach einer sehr starken ersten Streckenhälfte fuhren die jungen Sportler noch um Platz 3 mit. Doch das Finale im Zweier steckte allen noch in den Knochen. So konnte das hohe Tempo am Ende leider nicht gehalten werden. Sie beendeten das Rennen letztlich erneut als unglückliche Vierte hinter Mannheim/Esslingen/Nürtingen/München, Lübeck/Kiel/Flensburg/Kappeln und Weser/Hannover/Celle.
In seinem Fazit sieht Trainer Zaiser die beiden vierten Plätze auf den Deutschen Meisterschaften als eine mehr als beachtliche Leistung und freute sich, dass endlich einmal wieder ein Marktheidenfelder um Medaillen auf nationalen Meisterschaften im Rudern mitrudern konnte. In jedem Fall wollen Knahn und Remelé, die im nächsten Jahr in der U23-Altersklasse starten, weiter machen und sind schon jetzt bestens motiviert.