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Für Ruderinnen und Ruderer ist das Thema Wasser gerade im Winter von besonderer Bedeutung. Unbekleidet kann der Mensch bei eine Außentemperatur von – 1 ° C seine Körpertemperatur in Ruhe bis zu einer Stunde aufrechterhalten. Im Wasser ist dies nur wenige Minuten möglich!

Mittlerweile wird ganzjährig gerudert und eine Kenterung ist riskant. Sinkt die Körpertemperatur unter 25 ° C, liegt im Kammerflimmern mit dem sofortigen Herzversagen die größte Gefahr. Zudem führt die Unterkühlung zum Verlust der Muskeltätigkeit sowie Müdigkeit mit Schlafdrang und in der Folge ist ein Ertrinken möglich.

Der Sturz in kaltes Wasser kann bereits reflektorisch zu einem „Kälteschock“ führen. Hierbei wird entweder die Luftröhre verschlossen (trockenes Ertrinken) oder es kommt nach kürzester Zeit zur Hyperventilation (schnelles, unkoordiniertes Atmen) mit Orientierungslosigkeit. Diese Reaktion dauert wenige Minuten und sie ist zu überstehen, wenn man darauf vorbereitet ist. Daneben sind Herzrhythmusstörungen nicht selten. Dies alles erklärt Todesfälle in relativer Ufernähe.

Im Winter wird daher empfohlen, zumindest in Einern und Zweiern, nur in Begleitung zu trainieren. Bei einer Kenterung sollte prinzipiell beim Boot geblieben und Hilfe gerufen werden, denn die eigene Rettung durch das Schwimmen ist eher unwahrscheinlich. Vielmehr führt die Bewegung zu Wärmeverlust und motorischen Störungen! Die mentale Vorbereitung auf eine derartige Situation steigert die Überlebenschancen und die Situation sollte durchaus im Sommer geübt werden. Grundsätzlich soll sich die Mannschaft zum Training im Bootshaus mit dem Fahrtziel abmelden und nur in Ufernähe rudern.

Checkliste für das Überleben in kaltem Wasser

• Unternimm an erster Stelle alles, damit du nicht ins Wasser fällst.
• Übe alle relevanten Techniken.
• Lerne, wie das Eintauchen in kaltes Wasser die körperlichen und geistigen Fähigkeiten beeinflusst.
• Steige nicht ins Boot, wenn du krank, müde, hungrig, durstig bist oder unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen stehst.
• Ziehe dich passend an. Ziehe in Betracht, eine Rettungsweste anzulegen.
• Prüfe die Umstände jeder Ausfahrt sorgfältig, um deine eigene Rettung zu planen und sei darauf vorbereitet, Vereinbarungen entsprechend anzupassen oder die Ausfahrt abzusagen, wenn die Gefahr zu groß ist.
• Vermeide, alleine oder ohne Sicherung zu fahren.
• Wenn du ins Wasser gezwungen wirst, versuche die Lage des Eintreffens zu kontrollieren um zu vermeiden, dass du Wasser in Nase oder Rachen bekommst.
• Konzentriere dich während des Kälteschocks auf das bewusste Atmen und darauf, Mund und Nase aus dem Wasser zu halten.
• Halte dich an irgendwas fest und versuche deinen Rumpf so weit wie möglich aus dem Wasser zu bekommen.
• Bedecke deinen Kopf
• Nimm dir die Zeit, in den gegebenen Umständen den besten Weg zur Rettung zu durchdenken.
• Drehe deinen Rücken zu den Wellen.
• Wenn du eine Rettungsweste trägst, versuche durch geeignete Haltung den Wärmeverlust zu minimieren.
• Halte so still wie möglich. Vermeide unnötige Manöver.
• Schwimme nur als letzten Ausweg und versuche irgendwas als Rettungsfloß zu benutzen.
• Wenn sie aus dem Wasser raus sind, sollen sich von der Kälte angegriffene Opfer hinlegen, eingepackt werden und sich bewegungslos verhalten, während man den Transport ins Krankenhaus erwartet.

Schlüsselbotschaften

• Bleibe am Leben...
• Halte dich aus kaltem Wasser raus
• Kaltes Wasser tötet...
• Bevor du rausfährst, überlege, wie du aus dem Wasser kommst.
• Halte dich an irgendwas fest
• Ziehe dich auf irgendwas rauf
• Halte still, schwimme nicht
• Halte dein Gesicht aus dem Wasser
• Drehe deinen Rücken zu den Wellen
• In kaltem Wasser geht nichts wie gewohnt
• Du kannst nicht schwimmen, wenn du kalt und steif bist.
• Du kannst nicht mit starren Händen greifen.


Bilder

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